Wie bist du zur Musik gekommen? Als Kind in Kurdistan (Irak) wollte ich immer ein Instrument spielen und Musik machen. Begonnen habe ich dort erfolgreich mit Akkordeon, konnte dies jedoch nicht weiter fortführen, weil es meinem Lehrer nicht mehr möglich war zu unterrichten. Am Ende der Suche und des Ausprobierens bin ich schließlich bei der Klarinette geblieben.
Wie sah der weitere musikalische und berufliche Werdegang aus? Nach meiner Flucht nach Deutschland (1995) begann ich an der Musikakademie Wiesbaden mit dem Klarinettenstudium, das ich 2003 als staatlich geprüfter Musikpädagoge abschloss. Seit 2000 bin ich als Musiker und Musikpädagoge für Klarinette und Saxophon an diversen Musik- und Regelschulen tätig. Meinem Grundstudium folgte eine regelmäßige Konzert- und Kammermusiktätigkeit in ganz Deutschland und Europa. Am Konservatorium Arnhem-Zwolle/Niederlande erwarb ich 2008 bei Frans Dejon den Bachelor of Music. Den Master of Music machte ich 2012 bei Eddy Vanoosthuyse, Hochschule für Wissenschaft und Kunst, Leuven/Belgien. Parallel dazu belegte ich über mehrere Jahre Dirigentenkurse bei Edmond Saveniers. 2018 folgte das Studium für den Master Kammermusik in Norwegen bei Stig Nordhagen, das ich 2021 erfolgreich abgeschlossen habe. Seit Studienbeginn unterrichte ich Klarinette und Saxophon an diversen Musikschulen im Rhein-Main-Gebiet, wirke an interaktiven Orchester-und Theaterprojekten als Musiker und Arrangeur mit. Mein Repertoire reicht von klassischer Musik über Klezmer, Orient und Balkan bis zum Jazz.
Was bedeutet dir die Musik und der Beruf als Musikpädagoge/Musikpädagogin heute? Die Arbeit als Musikpädagoge ist interessant und schön, wenn ich sehe, dass die Schüler*innen Fortschritte machen, aber auch fordernd angesichts der Einflüsse der Medien v.a. auf die Jugendlichen. Das Interesse für ein Instrument und die notwendige Bereitschaft zu üben haben in den letzten Jahren kontinuierlich nachgelassen.